Verfasst von: Ulrike Fischer
Mitte März hatte unsere VDOEregional-Leiterin Hanna Ritter eine besondere Aktion für uns organisiert. Treffpunkt war im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Denn dort ist noch bis zum 30. April 2023 die große Sonderausstellung „Berauschend: 10.000 Jahre Bier und Wein“ zu sehen. In der großen Eingangshalle hat uns die Museumsführerin in Empfang genommen, uns mit viel Enthusiasmus durch die Ausstellung geführt und uns so einen guten Überblick geschaffen.
Bei der Ausstellung stehen technische Aspekte der Herstellung nicht im Fokus. Vielmehr wird ein kulturhistorischer Bogen von der Steinzeit bis in die Gegenwart gespannt und gezeigt, welche gesellschaftliche und soziale Rolle Bier und Wein bis heute haben.
Die ältesten Bierrückstände – nachgewiesen in Steintrögen in der Osttürkei – sind etwa 12.000 Jahre alt. In Baden-Württemberg weisen Fundstücke vom Bodensee darauf hin, dass hier in der Zeit um 4.000 v. Chr. bereits Bier hergestellt wurde. Die Ausstellung zeigt, welche Bedeutung Bier oder Wein schon bei den Sumerern, den Ägyptern, den Kelten oder den alten Griechen hatte. Die Sumerer zum Beispiel lebten 3000 v. Chr. im heutigen Irak. Sie entwickelten die Keilschrift und auch Symbole für Gerste, Malz und Bier sind schon auf Schrifttafeln dargestellt. In Ägypten diente Bier zur Bezahlung der Pyramidenarbeiter. Bier wurde dort in Großbrauereien hergestellt und mit zerstampften Datteln gewürzt. Im alten Griechenland trafen sich die Männer zum Symposium, wo sie diskutierten aber vor allem das gemeinsame, gesellige und ausschweifende Trinken im Mittelpunkt stand. Auch in Stuttgart flossen Wein und Bier in großen Mengen bei festlichen Anlässen am Hofe Württembergs im 19. Jahrhundert. Hier sprudelte zur Feier der Ereignisse auch schon mal Wein aus Brunnen für das gemeine Volk.
In weiteren Ausstellungsbereichen können prunkvolle Trinkgefäße bewundert, Mitmachstationen erforscht und der Bedeutung von Alkohol in Mythos, Kult und Religion nachgespürt werden. Ebenso wird der heutige Alkoholkonsum in Zahlen und die möglichen Folgen von einem erhöhten Konsum auf den Einzelnen und die Gesellschaft thematisiert.
Es gab also viel Interessantes zu entdecken und wir haben einen schönen Nachmittag verbracht!