Der VDOE beim 15. dti-Qualitätsforum in Köln

Am 25. November lud das Deutsche Tiefkühlinstitut e. V. zum dti-Qualitätsforum nach Köln ein. Das Programm hielt spannende Themen für die Berufsgruppen Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung, Produktentwicklung, Lebensmittelrecht und Wirtschaft bereit. In der Früh stellte Dr. Kiran Virmani, Geschäftsführerin der DGE, die FBDGs vor und sagte: “Zur individuellen Umsetzung brauchen wir Ernährungsfachkräfte.” Eine Aussage, die wir gerne unterstreichen.

 

Anschließend sprach Prof. Dr. Elke Trautwein über hochverarbeitete Lebensmittel und gesundheitliche Risiken. Sie erachtet die aktuell bestehenden Klassifizierungssysteme als kritisch, da es große Diskrepanzen der Einordnung untereinander gibt, die Systeme sich stark unterscheiden und ernährungsphysiologische Aspekte unberücksichtigt bleiben. Das Konzept muss neu gedacht werden. Die zugrundeliegenden Daten sind unzureichend, stammen aktuell hauptsächlich aus Beobachtungsstudien und es werden Methoden herangezogen, die dafür nicht konzipiert wurden. “Es besteht Forschungsbedarf!”, sagt die Oecotrophologin und appeliert an die Wissenschaft bzw. Die Hochschulen auch diese Seite mehr zu hören und hochverarbeitete Lebensmittel differenziert zu betrachten.

 

Nach einem Industriesymposium zum Thema “Fremdkörperdetektion in Mehrkopfwagen” von der CLK GmbH und einer Mittags- und Netzwerkpause ging es weiter mit einem Vortrag von Prof. Dr. Hannelore Daniel über “Neue Lebensmittel, neue Werte, neue Dissonanzen”. “Früher ging es noch darum wie groß das Schnitzel ist, heute haben wir die ganze Welt auf dem Teller. Wenn wir etwas essen schwingen viele Themen mit: Nachhaltigkeit, Tierhaltung, Gesundheit..”, so die Ernährungswissenschaftlerin. Sie geht in ihrem Vortrag auf die vielen neuen Ansätze und Möglichkeiten in der Lebensmittelproduktion ein, gibt einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen in der Lebensmittelbranche und zeigt Dissonanzen auf, die daraus entstehen.

 

Weiter im Programm gibt Prof. Dr. Eberhard Haunhorst vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) Einblicke in das Risiko- und Krisenmanagement bei Lebensmittelrückruf aus Sicht der Behörden. Er gibt dabei praktische Tipps zur Vermeidung und dem Umgang mit solchen Fällen im Unternehmen. 

 

Nach der Kaffeepause stellte Christian Löwe die Hygieneschleusen für Personen und Transportwagen der HEUTE Maschinenfabrik GmbH vor. Anschließend referierte Dr. Nadine Schulze-Kaysers von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn über die wertschöpfende Nutzung von Reststoffen. Sie forscht im Bereich der molekularen Lebensmitteltechnologie und sieht großes Potenzial für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion durch die Nutzung von Nebenströmen. Sie ruft Unternehmen dazu auf das Potenzial der Start-up Szene zu nutzen, um in Kooperation eine Aufwertung von Reststoffen zu erreichen. Aus Ihrem Forschungsprojekt konnte die Verwertung von Aquafaba in Form von Baiser vor Ort gekostet werden. 

 

Den Abschluss machte Prof. Dr. Hergen Pargmann von der Company Mind GmbH & Co KG zum Thema “KI: Modewort oder Meilenstein? Wie Qualitätsmanagement sichtbar transformiert werden kann”. Das Unternehmen sucht gemeinsam mit Lebensmittelproduzenten individuelle Lösungen, die in den laufenden Prozess eingebaut werden können und so beispielsweise zu geringerem Ausschuss und höherer Produktqualität beitragen können. 

 

Ein spannender Tag mit vielen Eindrücken und Sichtweisen. Wir freuen uns, dass so viele Oecotrophologinnen und Ernährungswissenschaftlerinnen im Programm standen. Das zeigt ganz deutlich, die Relevanz dieser Berufsgruppe in diesen Berufsfeldern. Vielen Dank an das Deutsche Tiefkühlinstitut, dass wir dabei sein durften.